Landwirtschaft in Berghausen
Berghausen war ursprünglich ein von bäuerlichen Betrieben geprägtes Dorf. Doch der Strukturwandel hat auch bei uns zu einem deutlichen Wandel geführt.
Von der Vielzahl der Betriebe sind derzeit nur noch sieben Betriebe in der Landwirtschaft tätig, davon vier Nebenerwerbs- und drei Vollerwerbsbetriebe. Wurden früher fast auf jedem Betrieb Rinder
oder Schweine gehalten, gibt es heute nur noch einen Rindviehbetrieb und einen Mastschweinehalter im Dorf.
In der Bodenbewirtschaftung dominieren heute die Mähdruschfrüchte Getreide und Raps. Im Gegensatz zu anderen Dörfern in unserer Gegend, wo es oft keinen Vollerwerbsbetrieb und in Zukunft teilweise
überhaupt keinen Bauern mehr geben wird, hat die Landwirtschaft in Berghausen noch einen hohen Stellenwert.
Da die Betriebe ständig wachsen müssen, um ein zeitgemäßes Einkommen zu erwirt-schaften, werden teilweise weite Wege zu den Flächen in Kauf genommen. Von der Fläche in Berghausen alleine könnten
unsere Betriebe nicht existieren.
Jedes Jahr investieren unsere Betriebe hohe Summen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Geld ,das unserer Region und der Erhaltung der Kulturlandschaft wieder zu Gute kommt.
Erfreulich war daher auch die Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde und den Grundstückseigentümern für eine Flurneuordnung im Jahr 2004. Denn nur mit den größeren Parzellen ist das betriebliche
Wachstum arbeitsmäßig zu bewältigen.
Bei Arbeiten im Dorf sind die meisten Landwirte gerne bereit zu helfen. Der Arbeits– und Maschineneinsatz wird meist unentgeltlich ausgeführt. Für die manchmal unvermeidlichen Lärm-und
Geruchsbelästigungen sowie Verkehrsbehinderungen bitten die Landwirte unsere Mitbürger um Verständnis. Denn ohne Bauern wäre unser Dorf in vieler Hinsicht ein ganzes Stück ärmer.
Bodennutzung: (Angaben Statistisches Landesamt Bad Ems Dezember 2017)
Gesamtfläche Berghausen : 438 ha, davon
Waldfläche : 137 ha
Landwirtschaftliche Nutzfläche : 258 ha, davon
Ackerland : 215 ha
Grünland : 43 ha
Vorsitzender des Ortsbauernverbandes: Christian Schmidt, Kirchstraße 7, 56368 Berghausen
Die Berghäuser Landwirte v.l.n.r.: Heinz Henrich, Franz Sonneck, Kurt-Jürgen Schmidt, Volker Diels, Dietmar Frankenbach, Marius Diels, Dr. Jan Ole Schroers, Christian Schmidt, Jens Henrich. Es fehlt
Klaus Wöll.
Agrarmeteorologie Rheinland-Pfalz
Hier gelangen Sie auf die Seite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz mit den aktuellen Daten der
Wetterstation Berghausen.
Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz
Das Land hat eine Internetseite über Prognosen zum Klimawandel im Internet bereitgestellt, welche Sie hier besuchen können.
Forstwirtschaft in der Ortsgemeinde Berghausen
Der Wald der Ortsgemeinde Berghausen stellt sich vor
Ein großer Teil der Gemarkung von Berghausen ist von Wald bedeckt. Der Gemeindewald erstreckt sich vom Wolfskopf (süd-westlich von Berghausen) angrenzend an die Gemeindewälder von Mittelfischbach und Katzenelnbogen bis in die Mattenbach (östlich von Berghausen) angrenzend an den Gemeindewald von Rückershausen.
Die Gesamtfläche des Waldes beträgt 134 Hektar und wird vorwiegend von Laubbaumarten geprägt. Hauptbaumart ist die Buche, die 62 % Flächenanteil erreicht, gefolgt von der Eiche mit 10 %. Zusammen mit den übrigen Laubbaumarten wie Esche, Bergahorn, Birke, Pappel, Kirsche, Erle, Hainbuche und Vogelbeere beträgt der Anteil der Laubbäume an der Gesamtwaldfläche 79 %. Bei den Nadelhölzern hat die Fichte mit 10 % den größten Anteil, gefolgt von der Douglasie mit 6 % und die Kiefer mit 4 %. Außerdem wachsen noch Europäische und Japanische Lärchen sowie Weißtannen im Gemeindewald.
Der Gemeindewald besitzt einen ausgeprägten Mischwaldcharakter, was ihn stabil gegen schädigende Einflüsse verschiedenster Art macht. Dennoch verringerte sich in den vergangenen 10 Jahren der Anteil der Fichte um 5 % durch Windwurf, Trockenschäden und Borkenkäferbefall. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in Zukunft fortsetzen.
Der Wald der Ortsgemeinde Berghausen sowie 9 weitere Gemeindewälder bilden das Forstrevier Einrich Süd. Die anfallenden Forstarbeiten werden durch 3 angestellte Forstwirte sowie durch Forstunternehmer durchgeführt.
Welche Aufgaben erfüllt der Wald?
Nutzfunktion
Im Wirtschaftwald wird Holz eingeschlagen, d. h. Bäume gefällt. Dies geschieht nachhaltig: Es wird jährlich nur soviel Holz genutzt wie nachwächst. Die Ausgaben im Forstbetrieb der Ortsgemeinde
müssen im Wesentlichen mit dem Verkaufserlös des Holzes gedeckt werden. Pflanzungen erfolgen nur noch selten, die Verjüngung des Waldes erfolgt über die natürliche Aussamung der Altbäume.
Sehr wichtig ist die Pflege der jungen nachwachsenden Bestände, um auch später wertvolles Holz erzeugen zu können.
Holz aus jüngeren Beständen wird vorwiegend zur Papier- und Spanplattenherstellung genutzt. Holz aus älteren Bäumen findet eine Verwendung als Bauholz, zur Möbel- oder Fußbodenherstellung und immer noch zur Herstellung von Eisenbahnschwellen. Im vergangenen Jahrzehnt stieg die Nachfrage nach Brennholz in der Ortsgemeinde Berghausen um 100 %. Inzwischen liegt der Anteil der Nutzungsart Brennholz bei einem Drittel des Gesamtholzeinschlages.
Schutz- und Erholfunktion
Der Gemeindewald Berghausen erfüllt vielfältige Schutzfunktionen für Mensch, Natur und Landschaft.
Die Waldflächen östlich des Ortes sind ausgewiesene Gebiete aufgrund der EU Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube wurde ein Feuchtbiotop angelegt, welches ein wertvoller Lebensraum für viele Amphibien ist.
Wald ist ein hervorragender Wasserfilter. Quellschutzwälder sind der Wald am Sandkopf bis oberhalb von Bonscheuer sowie der Wald um die Mattenbachquelle.
Die Bäume im Wald entziehen bei ihrem Wachstum der Luft CO2 und speichern den Kohlenstoff im Holz. Die Speicherung im Gemeindewald Berghausen beträgt etwa 375 Tonnen Kohlenstoff je Jahr. Damit wird der CO2-Ausstoß für 300 PKW ausgeglichen.
Der Wald an den steilen Hängen Richtung Aartal hat eine Bedeutung als Bodenschutzwald, der starke Erosion verhindert.
Wald ist ein Bewahrer von Bodendenkmälern, die in der offenen Landschaft längst verschwunden sind. Etliche Hügelgräber (z.B. am Sandkopf) belegen eine Besiedlung unserer Heimat bereits vor Jahrtausenden.
Viele Wanderwege führen durch den Wald der Ortsgemeinde Berghausen. So z. B. der Europäische Fernwanderweg E 1(Schweden-Italien)und der permanente Wanderweg des Einricher Wanderfreunde ‘90 e.V..
Wenn auch der Wald für die Ortsgemeinde derzeit nicht mehr die wirtschaftliche Bedeutung früherer Jahre hat, so stellt er doch einen wesentlichen Teil des Gemeindevermögens dar. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz werden in Zukunft mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen. Schutz- und Erholungsleistungen des Waldes, die den Bürgen unentgeltlich zur Verfügung stehen, erfahren in zunehmend hektischen Zeiten eine steigende Wertschätzung.
Indem wir den Wald schützen und bewahren, schützen wir letzthin unsere eigenen Lebensgrundlagen.
Revierförsterin: Anja Grimm, anja.grimm@wald-rlp.de
Jagdausübung in Berghausen
Die Gesamtfläche von Berghausen beträgt 4,37 km², wovon lediglich 8,2 v.H. Siedlungs- und Verkehrsflächen ausmachen. Das bedeutet, dass sich auf den verbleibenden Flächen (hiervon 31,4 v.H. Wald)
sehr gute Bedingungen für eine vielfältige Naturausstattung und eine Artenvielfalt an Wild bieten.
Das Jagdrecht wird durch die Jagdgenossenschaft durch Verpachtung wahrgenommen. Vorsitzender der Jagdgenossenschaft ist Ortsbürgermeister Thomas Pfaff, Beisitzer sind Kurt-Jürgen Schmidt und Jens
Henrich.
Die Satzung der Jagdgenossenschaft finden Sie hier:
Jagdaufseher in Berghausen ist Christian Schmidt, Kirchstraße 7, 56368 Berghausen. Bei Wildunfällen ist Herr Schmidt unter der Rufnummer 0178 6357979 zu erreichen. Weitere allgemeine Informationen
finden Sie über die Internetseite der Kreisgruppe Rhein-Lahn des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz.